Das erste öffentliche Quartalstreffen der Bürgerliste im Gäu stand im Zeichen des Fokusthemas ‚Wie können wir die Gemeindefinanzen sanieren?‘. Unter den etwa 20 Teilnehmern des Diskussionsabends waren auch einige Gäste, die ihre Fragen und Ideen mit uns teilten.
Nach einer kurzen Einführung in die Thematik und die Vorstellung der wesentlichen Eckdaten durch Martin Kramer erläuterte Daniel Neuß die Notwendigkeiten einer ausgewogenen Herangehensweise bei diesem sensiblen Thema. Insbesondere müssten Steuererhöhungen zur Steigerung der Einnahmen auch mit tatsächlichen und mutigen Einsparvorschlägen begleitet werden.
In den Diskussionen zeigte sich schnell, dass im Grunde alle freiwilligen Vorhaben der Gemeinde auf ihre Notwendigkeit geprüft werden sollten. Dabei konnten wir ein gutes Gefühl dafür bekommen, ob einzelne Ideen und Vorschläge sofort sehr kritisch oder überlegenswert empfunden wurden. So wollten sich z. B. insbesondere die Vertreter aus Weitingen mit einer möglichen Schließung der dortigen Grundschule überhaupt nicht anfreunden, zeigten sich aber beim Thema eines möglichen Abbaus der Verwaltungsstrukturen in den Ortsteilen durchaus gesprächsbereit.
Bei den Diskussionen verstanden wir auch, dass für einige Themen die tatsächliche Faktenlage für eine gute Entscheidungsfindung noch zu unklar ist. Für welche Dienstleistungen kommen z. B. Bürger überhaupt in die Rathäuser unserer Ortschaften? Schnell fällt einem da die Abholung der „Gelben Säcke“ oder die Beantragung eines neuen Personalausweises ein. Aber was sonst noch? Lassen die meisten Bürger nicht vielmehr ihre Abgaben einfach durch eine Einzugsermächtigung abbuchen und haben so oft jahrelang gar keinen Kontakt zu den Mitarbeitern in den Rathäusern? Um also fundierte Entscheidungen zu solch einem Thema treffen zu können, müssen ggf. Statistiken über die Serviceanfragen der Bürger bereit gestellt werden. Im Kern wird es dann um die Fragestellung gehen, ob bei einer Umstrukturierung von Ortsverwaltungen nur Gebäudekosten oder auch Personalkosten eingespart werden können.
Da bei der nächsten Gemeinderatssitzung die notwendige Sanierung der Eutinger Halle eines der Hauptthemen sein wird, wurde auch dieses Thema intensiv behandelt. Eine notwendige Schließung der Halle sollte auf jeden Fall vermieden werden, darin waren sich die Teilnehmer schnell einig. Wie lange aber die Sanierung wegen der klammen Finanzlage der Gemeinde tatsächlich noch aufgeschoben werden kann, blieb eine offene Frage. Wir erhoffen uns hierzu am 14. November in der Gemeinderatssitzung vom Planungsbüro klare Aussagen und werden diese Fragestellung in der Sitzung auf jeden Fall adressieren.
Das nächste öffentliche Treffen dieser Art soll im März 2025 nach der Fasnetszeit in Rohrdorf stattfinden. Die Teilnehmer der Diskussion bekräftigten am Schluss der Veranstaltung, dass sich so ein Austausch auf jeden Fall immer wieder lohnt. Wir danken allen Gästen für ihr Interesse und die sehr sachlichen Diskussionsbeiträge.